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Maskierte Erbin: Leg dich nicht mit ihr an

Maskierte Erbin: Leg dich nicht mit ihr an

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Inhalt

Yelena fand heraus, dass sie nicht das leibliche Kind ihrer Eltern war. Nachdem sie deren Plan durchschaut hatte, sie als Pfand für ein Geschäft einzutauschen, wurde sie an ihren unfruchtbaren Geburtsort zurückgeschickt. Dort stolperte sie über ihre wahre Herkunft - eine Abstammung von historischem Reichtum. Ihre echte Familie überschüttete sie mit Liebe und Verehrung. Im Angesicht des Neids ihrer so genannten Schwester bezwang Yelena alle Widrigkeiten und rächte sich, während sie ihre Talente zur Schau stellte. Schon bald erregte sie die Aufmerksamkeit des begehrtesten Junggesellen der Stadt. Er trieb Yelena in die Enge und drückte sie gegen die Wand. „Es ist an der Zeit, deine wahre Identität zu enthüllen, Schätzchen."

Chapter 1 Die Vertreibung

In der Villa der Familie Roberts in Eighfast herrschte eine unruhige Stille, die erst durch das Echo sich nähernder Schritte unterbrochen wurde.

„Yelena, so früh zurück?" Sonya Roberts lehnte sich gegen den Türrahmen, ein selbstgefälliges Lächeln auf den Lippen. „Brett White mag älter sein, aber er hat alles, was eine Frau sich wünschen kann - reich, einflussreich und zuverlässig. Du solltest dich geehrt fühlen, dass du die Chance hast, seine Frau zu werden."

Yelena Roberts' Gesichtsausdruck verhärtete sich.

Bevor Sonya reagieren konnte, stürmte Yelena vor und traf mit ihrer Handfläche hart auf Sonyas Wange. Der Knall der Ohrfeige hallte durch den Raum und durchtrennte Sonyas Arroganz.

„Warum nimmst du diese 'Chance' nicht selbst wahr, Sonya?" Jelenas Stimme schnitt wie eine Klinge, ihre Augen verengten sich vor Hohn. „Du hast mir etwas in den Drink getan, nicht wahr?"

Sonya umklammerte ihre brennende Wange, ihre Zuversicht zerfiel in ein ersticktes Keuchen, als sich der glühend rote Abdruck von Yelenas Fingern in ihre Haut brannte.

„Yelena! Du freches Mädchen! Bist du verrückt geworden?" Tatiana Roberts stürmte nach vorne, ihr Gesicht vor Wut und Unglauben verzerrt, während sie Yelena dolchartig anfunkelte. „Wie kannst du es wagen, Sonya zu schlagen?"

Was für ein undankbarer Kerl!

Immerhin war Yelena nicht einmal eine Roberts.

Vor drei Monaten hatte ein Besuch im Krankenhaus alles verändert. Yelena war wegen einer Verletzung eingeliefert worden, und was eigentlich ein Routine-Bluttest hätte sein sollen, ließ ihre Welt aus den Fugen geraten.

Ihre seltene Blutgruppe passte nicht zu Jonathan Roberts oder seiner Frau - ihren angeblichen Eltern. Die Enthüllung erschütterte die einst glückliche dreiköpfige Familie - Yelena war nicht ihre echte Tochter.

In ihrer Verzweiflung, das Gleichgewicht wiederherzustellen, machte sich die Familie Roberts auf die erschöpfende Suche nach ihrer wahren Tochter. Sie fanden sie in Sonya, einer Frau, die sich nahtlos in das Leben einfügte, das nie für Yelena bestimmt war.

Von diesem Tag an war Yelena ein Geist in ihrem eigenen Haus, eine Usurpatorin, die sich unwissentlich im Luxus sonnte, der für Sonya bestimmt war. Was einst ihr gehörte, wurde nun als Unrecht bezeichnet, als Beleidigung von Sonyas rechtmäßigem Anspruch.

Jonathan und Tatiana mussten bei ihrer neu entdeckten Tochter Wiedergutmachung leisten.

Aber Yelena einfach losschneiden? Das schien verschwenderisch. Brett White, ein wohlhabender Geschäftspartner, hatte eine gewisse Verliebtheit in Yelena geäußert. Wenn sie ihre Karten richtig ausspielten, würde eine Heirat mit ihr eine Abfindung von fünf Millionen Dollar garantieren.

Also heckten sie einen finsteren Plan aus.

Ein betäubter Drink. Ein auf Verrat vorbereitetes Zimmer. Sie wollten sie wie ein Pfand ausliefern, unterschrieben und versiegelt.

Doch Yelena hatte ihren Plan durchkreuzt und sich in letzter Sekunde aus ihren Fängen befreit.

Sie wandte sich an Tatiana, trotzig und gefasst, ihre Stimme schnitt wie eine Klinge durch den Raum.

„Sie hat mich unter Drogen gesetzt, mich lächerlich gemacht und mich behandelt, als wäre ich ein Nichts. Meinst du nicht auch, dass diese Ohrfeige wohlverdient war?"

Sonya verzog das Gesicht, ihre Lippen zitterten, bevor sie einen Blick des falschen Schmerzes aufsetzte. „Ich habe an deine Zukunft gedacht", antwortete sie mit kränklich-süßer Stimme. „Mutter hat mir erzählt, dass deine richtige Familie aus einem armen Dorf stammt. Die Heirat mit Herrn White würde deine gesamte Existenz aufwerten. Das ist doch sicher ein Segen."

Doch hinter ihrer gespielten Unschuld brodelte es in Sonya. Wie konnte Yelena es wagen, sie zu schlagen?

Die Vergeltung würde kommen. Und zwar bald.

„Wenn es ein Segen ist, in den Reichtum einzuheiraten, warum ergreift man ihn dann nicht selbst?" Jelenas Stimme triefte vor Eis, während ihre zusammengekniffenen Augen Sonya und Tatiana durchbohrten.

„Du undankbares Mädchen!" Tatianas Stimme war ein Peitschenknall der Wut, ihre Augen loderten. „Wie kannst du es nur wagen, dich mit Sonya zu messen? Sie ist dir haushoch überlegen! Sonya ist bereits mit Roger Ellis verlobt, dem Erben der angesehenen Familie Ellis. Eine Verbindung, die ihrem Status angemessen ist!"

Sonya trat vor, ihr Lächeln war zuckersüß, aber ihre Augen glänzten vor Triumph. „Das ist richtig, Yelena. Roger hat mir gesagt, dass ich seine einzige wahre Liebe bin, die einzige, die er sich je an seiner Seite vorstellen konnte."

Die Realität lag wie ein erstickender Nebel in der Luft. Yelena war zuerst Rogers Verlobte gewesen, ein Plan, der in Gang gesetzt worden war, lange bevor Sonyas Existenz aufgedeckt worden war. Aber in dem Moment, in dem Yelenas Abstammung aufflog, löste sich auch ihre Verlobung auf. Sonya schlüpfte so mühelos in ihre Rolle, wie man in ein perfekt geschneidertes Kleid schlüpfen würde.

Sogar Roger schien sich auf den Tausch einzulassen, denn seine Zuneigung schwenkte mit verblüffender Leichtigkeit auf Sonya über.

Sonyas Blick verweilte auf Yelena und musterte sie wie ein Raubtier, das seine Beute begutachtet. Die Sanftheit ihrer Züge, ihre leuchtende Haut, die selbstsichere Eleganz, die ihr eigen zu sein schien - Sonya hasste es. Neid kroch in ihrer Brust auf, giftig und bitter, aber sie verbarg ihn hinter ihrem geübten Lächeln.

„Entspann dich, Sonya. Ich würde Roger nicht einmal mit einer zwei Meter langen Stange anfassen. Ihr zwei passt perfekt zueinander - eine so unglückliche Kombination, dass es fast schon poetisch ist. Behaltet nur eure Theatralik für euch. Der Rest von uns kann die Kopfschmerzen nicht gebrauchen." Yelenas Lippen verzogen sich zu einem langsamen, verächtlichen Grinsen.

Jonathan, der spürte, dass die Spannung zu groß wurde, schaltete sich schließlich ein. „Yelena, das ist nur zu deinem Besten. Wir haben einen passenden Partner für dich gefunden, jemanden, der deine Zukunft sichern kann. Aber wenn du darauf bestehst, ihn abzulehnen, dann soll es so sein. Vielleicht ist es an der Zeit, dass du deine leiblichen Eltern aufsuchst." Obwohl Jonathan wusste, was Tatiana und Sonya vorhatten, versuchte er nicht einmal, sie aufzuhalten.

Ihm war klar, dass ihr Handeln falsch war, doch die unbestreitbare Wahrheit über Yelenas Herkunft ließ keinen Raum für einen Verbleib bei der Familie Roberts.

Mit einem resignierten Seufzer zog Jonathan einen Umschlag mit zehntausend Dollar heraus und hielt ihn ihr hin.

„Nimm das. Das ist das Mindeste, was wir tun können. Wir haben dich fälschlicherweise von Phurg hierher gebracht, und wir glauben, dass deine richtigen Eltern noch dort sind."

Phurg - eine trostlose und verarmte Region, die nur durch die Wohltätigkeit von Unternehmen überlebte - war eine deutliche Erinnerung daran, wie weit Yelena von dem Leben entfernt war, das sie gekannt hatte.

Tatiana spottete und verschränkte die Arme. „Jonathan, ist das dein Ernst? Wir haben sie mehr als ein Jahrzehnt lang aufgezogen. Wir schulden ihr nichts. Und jetzt gibst du ihr Geld, nachdem sie die Dreistigkeit besaß, Sonya zu schlagen? Sie ist nichts weiter als ein undankbarer kleiner Parasit."

Undankbar?

Yelena stieß ein bitteres, freudloses Lachen aus, ihr kaltes Glucksen schnitt durch die Luft.

Ihr Eifer, sich ihrer so einfach zu entledigen, als wäre sie ein altes Schmuckstück, das sie nicht mehr brauchten, traf sie tiefer, als sie zugeben wollte. Als sie erfuhr, dass sie nicht ihr leibliches Kind war, hatte sie erwogen, ihnen ein bedeutendes Abschiedsgeschenk zu machen, eine Geldsumme, um ihnen Sicherheit zu geben. Aber jetzt? Dieser Gedanke erschien ihr lächerlich.

Jonathan war nicht in der Lage, ein Geschäft zu führen, und Tatiana war kaum mehr als eine verherrlichende Verschwenderin, die ihre Ressourcen ausbluten ließ. Ohne Yelenas Bemühungen hinter den Kulissen wäre die Roberts-Gruppe schon längst zusammengebrochen.

Ihre Augen verhärteten sich, als sie ihre Haltung aufrichtete.

„Danke für die Geste, Herr Roberts, aber das wird nicht nötig sein", sagte sie mit ruhiger und entschlossener Stimme.

Ohne auf eine Antwort zu warten, machte Yelena auf dem Absatz kehrt und stieg die Treppe hinauf, um ihre Sachen zu packen.

Sonya lief eilig hinter Yelena her.

Als Yelena die Treppe wieder hinunterkam, trug sie nichts als eine abgenutzte schwarze Tasche über der Schulter. Ihr Gesichtsausdruck war unleserlich, aber ihre Körperhaltung strahlte Trotz aus.

Sonya folgte ihr, ihr Gesicht eine Maske falscher Sorge. „Warte, Yelena! Sei nicht so voreilig. Diese Kleider sind praktisch neu - du solltest sie wirklich mitnehmen. Ich meine, ich habe gehört, dass deine richtige Familie... nun ja, in Schwierigkeiten", sagte sie.

Mit einer kalkulierten Bewegung streckte Sonya ihre Hand aus und griff nach Yelenas Tasche.

Das laute Klappern des Inhalts, der auf dem Marmorboden verstreut wurde, erregte die Aufmerksamkeit aller.

Unter den banalen Gegenständen lag ein schimmerndes Chanel-Armband, dessen Glanz das Licht wie ein Leuchtfeuer einfing.

Sonya stieß einen übertriebenen Schrei aus und schlug sich die Hand vor die Brust. „Das... das ist das Armband, das Papa mir erst letzte Woche geschenkt hat! Wie konnte es in deiner Tasche landen?"

Yelena verzog die Lippen zu einem kalten, spöttischen Lächeln.

Das war also Sonya's Plan - ein letzter Versuch, Yelena zu demütigen.

Sie warf Sonya einen Blick zu, ihre Augen waren scharf wie Dolche. Wenn Sonya eine Show wollte, würde sie ihr eine bieten.

„Wie konntest du nur, Yelena?" Tatiana schrie auf, ihre Stimme zitterte vor Empörung. „Ausgerechnet die Leute bestehlen, die dich großgezogen haben? Nach allem, was wir für dich getan haben? Kein Wunder, dass du die zehntausend Dollar abgelehnt hast - du hast dir bereits etwas viel Wertvolleres angeeignet! Ein Dieb innerhalb der Familie ist die ultimative Schande!"

Jonathans Stirnrunzeln vertiefte sich zu einer stürmischen Fratze. Er trat vor, seine Stimme war tief und bedrohlich. „Yelena, erkläre dich. Warum ist der Armreif, den ich Sonya gegeben habe, in deiner Tasche gelandet?"

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