Teil 1. Der
rigkeit aus – eine stille Bitte, die niemand hörte. Niemand außer Annabel Banks. Annabel hatte nicht vorgehabt, auf den Dachboden zu gehen. Eigentlich hatte sie überhaupt keine Lust auf irgendetwas. Es war einer dieser Nachmittage, an denen sich die Zeit hinzog wie ein zäher Kaugummi, und die Welt fühlte sich an, als wäre sie in Schwarz-Weiß gedruckt. Doch dann hatte sie Georgie, ihren kleinen Bruder, dabei erwischt, wie er die Falltür zum Dachboden öffnete. „Du darfst da nicht hoch!" hatte sie gesagt. Ihre Stimme war streng, so wie eine große Schwester es sein sollte. Doch Georgie hatte sie nur angelächelt – dieses Lächeln, das bedeutete, dass er nicht eine Sekunde lang daran dachte, auf sie zu hören – und war trotzdem hinaufgeklettert. Also folgte sie ihm, knurrend und fluchend, während sie sich an den rutschigen Sprossen der Leiter festklammerte. Der Dachboden war dunkler, als sie erwartet hatte. Es roch nach altem Holz und verrottendem Papier, und das Licht, das durch die schmalen Ritzen fiel, schien kaum genug, um die Schatten zu vertreiben. „Georgie? Wo bist du?" „Hier drüben!" Seine Stimme kam aus einer Ecke, in der sich ein Berg von alten Kisten türmte. Und dann sah sie es. Der Drache lag halb verborgen unter einem Stapel zerfetzter Zeitungen, doch etwas an ihm zog ihren Blick magisch an. Vielleicht war es die Art, wie der