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Gelee-Liebe

Gelee-Liebe

5.0
20 Kapitel
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Aitana hat ein sicheres Händchen für Nagellack und ein unbestreitbares Talent mit dem Pinsel. Im renommierten Luna Spa haben ihre viralen Designs sie zu einer der gefragtesten Maniküristinnen unter Influencern, Models und Agenturmitarbeitern gemacht. Doch alles bricht zusammen, als eine wütende Kundin sie – vor allen Leuten – beschuldigt, mit ihrem Freund auszugehen. Der Beweis: eine Social-Media-Story mit dem unverwechselbaren Markenzeichen ihrer Jelly-Nägel. Gedemütigt und vom Management gewarnt, versucht Aitana, ihr Image wiederherzustellen, während der wahre Grund des Skandals, Iker – Inhaber der Glow Agency, attraktiv, süchtig und manipulativ – wieder in ihrem Leben auftaucht, als wäre nichts geschehen. Aitana schwört, nicht wieder darauf hereinzufallen. Doch während sie ihre Nägel feilt, poliert und lackiert, hört sie immer wieder Geständnisse. Viele ihrer Kunden teilen unwissentlich mehr als nur Nagellack und Geheimnisse mit ihm: Sie waren auch schon mit Iker zusammen. Und es gibt noch etwas, das Aitana nicht zu teilen wagt. Etwas, das im Stillen wächst. In einer Umgebung, in der alles durchsickert, alles beurteilt und alles aufgezeichnet wird, könnte ein Geheimnis mehr kosten als den Job. Zwischen Liebesskandalen, Rivalitäten zwischen Promotern, Rufschädigungen und Entscheidungen, die ihr Leben verändern werden, muss Aitana sich entscheiden, ob sie diese Geschichte brillant schreibt ... oder abbricht, bevor sie noch mehr schmerzt. Zwischen Nagellack, Geheimnissen und gebrochenen Herzen ... hat Aitana auch eines, das für zwei schlägt.

Inhalt

Chapter 1 Wie kannst du es wagen, mit meinem Freund auszugehen

Die Hintergrundmusik aus dem Luna Spa übertönte kaum das Summen der elektrischen Drehbänke. Ein süßer Duft von Mandelcreme und frischem Nagellack lag in der Luft, während das warme Licht jede perfekt saubere Ecke, jede gepolsterte Kabine, jeden Maniküre-Platz streichelte. Es war ein Dienstag wie jeder andere. Oder zumindest schien es so.

Aitana war gerade dabei, den Glanz ihrer Jelly-Nägel in Pastellrosa zu versiegeln, mit zarten weißen Linien, die kleine Schmetterlinge formten. Der Stil war auf TikTok angesagt, und ihre Kunden verlangten ihn wie einen Social Pass. Es war ihre persönliche Note. Ihr Markenzeichen.

„Diese Nägel sind buchstäblich viral", kommentierte das Mädchen vor ihr, eine Fashion-Influencerin mit täglichen Stories und wechselnden Freunden. „Niemand kümmert sich so um die Details wie du, Aitana. Was für magische Finger du hast."

„Danke, Liebes", antwortete Aitana lächelnd. Ihre Stimme klang sanft und professionell. Doch innerlich ließ sie das Kompliment ein wenig schweben.

Ihre Welt waren Nägel, winzige Kunstwerke, Kontrolle. Sie fühlte sich dort sicher.

Bis die Tür explodierte.

„Wie kannst du es wagen, mit meinem Freund auszugehen?!"

Der Schrei durchschnitt die Luft wie ein Messer. Alle Kunden und Mitarbeiter drehten sich gleichzeitig um. Aitana erstarrte, die Akte erhoben, ihr Herz klopfte wie wild.

Die Frau, die gerade hereingeplatzt war, war ein Sturm aus schwarzen Augen und purer Wut. Groß, mit glasklarem Haar, einem Modelgesicht ... aber in Trümmern. Ihr Make-up schien intakt, ihre Gefühle jedoch nicht.

„Du!" Sie zeigte auf sie, als wolle sie einen Fluch aussprechen. „Du bist Aitana, nicht wahr?!"

„Wer bist du?", brachte Aitana mit leiserer Stimme hervor, als ihr lieb war.

„Stell dich nicht dumm!" Die Frau bewegte sich wie ein Hurrikan auf Rädern durch die Manikürestationen. „Dachtest du, ich würde es nicht merken?! Er hat ein Foto von dir hochgeladen, mit deinen verdammt süßen Mädchennägeln!"

Sie hielt ihm ihr Handy vors Gesicht. Ein Foto von zwei Händen, die sich umarmten. Seine mit seiner klassischen schwarzen Uhr. Ihre – seine! – mit dem Design, das er gerade vor ein paar Minuten nachgemacht hatte. Seine Unterschrift. Sein Stil. Beweis.

Aitanas innerer Monolog:

Das kann nicht sein. Warum hat sie das hochgeladen? Ich habe sie gebeten, es nicht zu tun. Ich habe nein gesagt ... Gott. Was habe ich getan? Was habe ich getan?

„Du hast mit ihm geschlafen? Sag es mir jetzt! HAST DU MIT IHM GESCHLAFEN?!", schrie die Frau mit zitternder Stimme. Ihre Augen füllten sich mit Tränen, aber das machte sie nicht weniger wild. „Ich bin seit vier Jahren mit ihm zusammen, vier! Was zum Teufel glaubst du, wer du bist?!"

Es herrschte absolute Stille. Sogar die Föhns schienen ausgeschaltet zu sein.

„Ich ... ich wusste nicht, dass er eine Freundin hat. Ich schwöre es", sagte Aitana, ihre Stimme war nur noch ein gebrochenes Flüstern. „Er hat mir gesagt, er sei Single."

„Lügnerin! Du bist eine Heuchlerin! Du wusstest es!" Die Frau weinte jetzt und versuchte nicht, es zu verbergen. „Alle Mädels wie du benehmen sich so naiv. Du benimmst dich so süß und gehst in die Betten anderer Leute!"

„Genug!", warf eine der Empfangsdamen schüchtern ein.

Aber die Frau hörte nicht auf. Sie beugte sich über Aitanas Schreibtisch, kaum ein paar Zentimeter zwischen ihren Gesichtern.

„Weißt du was? Ich hoffe, er macht mit dir dasselbe wie mit mir. Ich hoffe, er bricht dir das Herz und lässt dich wie eine Idiotin in einer Toilettenkabine weinen! Denn genau das tut er. Genau das ist er."

Aitana schluckte schwer.

Innerer Monolog:

Ich kann nicht atmen. Sie sehen mich alle an. Das ist ein Albtraum. Wie bin ich da reingeraten? Es war nur ein Date. Nur eine SMS. Nur ein Kuss.

Die Spa-Managerin erschien sofort und eilte auf ihren Blockabsätzen.

„Miss, das ist inakzeptabel. Sie müssen sofort gehen."

„NEIN!", schrie die Frau und wirbelte herum. „Sie sollte gehen! Sie! Diese Verräterin! Stiehl ihr noch mehr Freunde, du Schlampe! Mal sehen, wie lange du durchhältst!"

Und bevor jemand etwas tun konnte, schnappte sie sich eine Flasche pinkfarbenen Nagellack und warf sie auf den Boden. Das Glas zersplitterte. Ein Schrei entfuhr den Kunden.

„Genug! SICHERHEIT!", schrie die Managerin.

Zwei Mitarbeiter des benachbarten Fitnessstudios stürmten herein und eskortierten die Frau hinaus, während sie immer noch Schimpfwörter rief, die hinter der Tür verklangen.

Stille.

Aitana zitterte. Die Nagelfeile war ihr aus der Hand gefallen. Ihr Herz hämmerte gegen ihre Rippen. Sie wollte schreien, verschwinden, sich auflösen.

Die Managerin drehte sich mit zusammengebissenen Zähnen zu ihr um.

„Ich möchte Sie in meinem Büro sehen, wenn Sie mit diesem Kunden fertig sind. Das darf nicht noch einmal passieren. Das ist eine förmliche Verwarnung, Aitana. Noch eine, und Sie sind raus."

Aitana nickte nur, unfähig zu sprechen. Ihr Hals war wie zugeschnürt.

Die Kundin, die noch eine Hand in der UV-Lampe hatte, zog langsam ihre Finger heraus.

„Wow. Das war ... heftig."

Aitana stand wortlos auf. Sie ging direkt ins Badezimmer. Sie schloss die Tür. Sie lehnte sich ans Waschbecken.

Und brach in Tränen aus.

Es waren keine kontrollierten oder würdevollen Tränen. Es waren hässliche Tränen, zittrig, rotzig, wütend. Beschämend.

Schlussmonolog:

Was mache ich nur? Was mache ich mit meinem Leben? Ich wollte doch nur Nägel lackieren. Ich wollte doch nur Schönheit schaffen. Und jetzt ... jetzt bin ich die andere Person. Die Idiotin. Die Maniküristin mit gebrochenem Herzen und einem angeschlagenen Ruf. Was soll ich jetzt tun?*

Sie betrachtete sich im Spiegel, ihre Wangen waren nass, ihre Nase rot.

„Ich schwöre, es passiert nicht wieder", flüsterte sie.

Aber etwas in ihr wusste, dass das ein gebrochenes Versprechen war, noch bevor sie es ausgesprochen hatte.

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