Mein erster Aufenthalt in Marokko und Reise südlich vom Atlas durch die Oasen Draa und Tafilet.

Mein erster Aufenthalt in Marokko und Reise südlich vom Atlas durch die Oasen Draa und Tafilet.

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Chapter 1 No.1

Word Count: 6892    |    Released on: 04/12/2017

war Nachmittag, als wir beim herrlichsten Wetter aus der grossen Bucht hinausdampften. Die meisten an Bord befindlichen P

st gering war; das Wetter war eben so sommerlich, die das Dampfboot führenden Leute so freund

nach dem Friedensschlusse mit Spanien die Absicht ausgesprochen, Reformen einzuführen; man las in den Zeitungen Aufforderungen, nach Marokko zu gehen, jeder Europ?er k?nne dort sein Wissen und sein K?nnen verwerthen. Dies Alles besch?ftigte mich, ich machte die sch?nsten Pl?ne, ich dachte um so eher in Marokko fortk

r Küstenfahrt zu geben, von der sich überdies ?usserst wenig sagen l?sst. Nackt, steil und abschreckend fallen die Felsw?nde ins Meer hinein. Freilich ist die Küste gar nicht so einf?rmig, wie sie sich in einer Entfernung von circa dreissig Seemeilen ausnimmt, welche Entfernung wir gew?hnli

fer an der Küste haben, so sind diese doch so versteckt angelegt, dass sie sich dem Auge des Vorbeifahrenden entziehen. Der Seer?uber scheut das Licht, er muss Schlupfwinkel haben, und die in unmittelbarer N?he des Mittelmeers wohnenden Rifi sind nichts Anderes als Seer?uber,

mrankte Berge, überall St?dte, freundliche Villen und D?rfer, kleine Schiffe, die d

vor Tanger. Zahlreiche Jollen waren gleich vorhanden, uns Passagiere aufzunehmen, die jetzt ausser mir fast nur noch aus Bewohnern des Landes Marokko bestanden. Eine Jolle war bald gefunden, aber man kann auch mit diesen kleinen Fahrzeugen nicht unmittelbar ans Land komme

Consulate fragen die gelandeten Fremden nach ihrer Nationalit?t, und als ich meinen Bremer Pass in die H?nde eines vornehm aussehenden Juden legte, des Dolmetsch des englischen Genera

lten wurde, ein reizendes Haus, in ?cht maurischem Style. Von einem früheren Gouverneur der Stadt erbaut, geh

er wollte, wie ich, in Marokko Dienste nehmen und lebte nun schon seit mehreren Monaten in Tanger. Ich weiss nicht, aus welchen Gründen er die spanische Armee verlassen hatte; als Verwandter von Prim, der sich soeben bei Tetuan noch so ausgezeichnet hatte, h?tte er in Spani

rdigster Zuvorkommenheit. Aber wie zerstieben meine Tr?ume. Ich erfuhr, dass an eine Reorganisation der Zust?nde des Landes nicht gedacht würde, dass der religi?se Fanatismus eher zu- als abn?hme, dass, wenn der Sultan für seine Person auch vielleicht Reformen in einigen Dingen wünsche, der Religionshass der Eingeborenen gegen

bewog mich, das Wagniss auszuführen, und nach einer zweiten Unterredung mit Sir Drummond wurde beschlossen, ich solle-(es war dies das einzige Mittel, um ins Innere des Landes Zugang zu bekommen)-?usserlich den Islam annehmen und eine Anstellung als Arzt in der Armee des Sultans nachsuchen. Un

(obschon mir dasselbe sp?ter in Marokko viel Freundschaft erwiesen hat), um nicht als Spion verd?chtigt zu werden. Denn h?tten die Mohammedaner mich nach wie vor mit Christen verkehren sehen, so würden sie es gleich gemerkt haben, dass ich nur zum

es langes wollenes, mit Capuze versehenes Hemd) war meine Kleidung. Gelbe Pantoffeln, dann eine spanische Mütze, worein ich mein letztes Geld-eine englische Fünf-Pfundnote-gen?ht hatte, endlich ein schwarzer weiter eu

wusste und weit davon entfernt war, auch nur mangelhaft sprechen zu k?nnen. Allerdings hatte ich Eine Phrase gut auswendig gelernt, die Glaubensformel der Mohammedaner, welche, man kann es sagen, alleiniger Schlüssel zum Oeffnen diese

ner den Satz aus, obschon es nach der Schreibw

en Christen der Uebertritt von einer Religion, wie bei den Mohammedanern mit dem Tode bestraft würde; aber das schien ihm gewiss, dass mein P?ckchen mit W?sche gestohlen sei, vielleicht noch andere Sachen enthielte un

verlassen. Der Weg war nicht belebt, denn es war nicht der nach Tetuan führende Karavanenweg. Aber wie entzückend war die Umgebung, und wenn auch die Pflanzenwelt nicht neu für mich war, wenn auch das Th

kko die Zeit, welche in Deutschland etwa dem Ende Mai und dem Anfang Juni entsprechen würde. Die Pracht und Fülle der Natur hat nun keine Grenzen. Der heisse und austrocknende Südostwind hat seine t?dtenden Wirkungen auf die ganze N

liess mich nicht mehr bereden, es waren die letzten Christen, die ich für lange Zeit zu sehen bekam. Man hatte mir in Tanger gesagt, ich solle nie aussagen, ich wolle nach Fes oder zum Sultan, sondern ich ginge nach Uesan zum Grossscherif Sidi el Hadj-Abd-es Ssalam. Da hernach noch ausführli

g zu thun, die Neugier der Leute zu befriedigen. Aber kaum hatte er gesagt: "er geht zu Sidi, ist ein zum Islam übergetretener Inglese" (Engl?nder), als alle beruhigt waren. Der Name "Sidi" (so wird schlecht weg der Grossscherif von Uesan genannt, er bedeutet Meinhe

e bist Du? Wie ist Dein Zustand? Nicht wahr, gut?" Das waren die Fragen, die Beide sich unz?hlige Male, nachdem der erste "ssalamu alikum" ausgetauscht worden war, wiederholten. Dabei küssten sie sich recht herzlich, und allm?hlich, als etwas mehr Ruhe in die rasch erfolgenden und, wie es schien, s

m Lehm, der Plafond aus Rohr, welches auf St?mmen aus Aloes ruhte. Fenster waren nicht vorhanden, und die einzige Thür so niedrig, dass ein fünfj?hriges Kind allenfalls aufre

Hier wurde ich in den Augen der Eingeborenen nun zum wirklichen Mohammedaner gestempelt; sie riethen mir n?mlich, oder vielmehr befahlen, mein Kopfhaar glatt abzurasiren. Sie wollten sich allerdings herbeilassen, mir eine Gotaya, d.h. einen Zopf stehen zu lassen; aber diese chinesiche [chinesische] Art, das Haar zu tragen, wollte ich nicht, und Morgens nach Sonnenaufgang bekam

wie ich das sp?ter n?her er?rtern werde, nicht

he darüber auch

n zu fassen und zum Munde zu führen sei, und Nachts musste ich mich bequemen, auf hartem Erdboden zu schlafen, froh für diesmal eine Matte zu haben. Die Beleuchtung Abends bestand aus einer kleinen th?nernen Lampe, ganz ?hnli

ng vor allem Sonnenaufgang, Sonnenh?he oder Mittag, und Sonnenuntergang. Sodann die halbe Zeit zwischen Sonnenaufgang und Mittag, endlich zwischen Mittag und Sonnenuntergang ebenfalls die halbe Zeit. Für alle diese Zeitpunkte hat man auch bestimmte Namen3. Wenn ich sagte, dass wir die grosse Karavanenstrasse erreichten, so denke man dabei ja nicht an eine gepflasterte oder makadamisirte Chaussee, dergleichen giebt es im ganzen marokka

el nhar, Nachmittags 3 Uhr L'asser, Untergang der Sonne Hebut el schems. Diesen

nicht mit Bestimmtheit zu sagen, von allen übrigen V?lkern Afrika's kennt nur der Abessinier den Pflug, und nach Abbessinien ist er auch wahrscheinlich aus Arabien herübergekommen. Südlich vom Atlas, in den Oasen der Sahara, in Centralafrika wird der Boden nur mit der Hacke bearbeitet. Das Schneiden der Frucht geschieht mittelst krummer Messer, Sicheln kann man kaum sagen, und so nahe unter der Aehre, dass fast das ganze Stroh stehen bleibt, dies soll dann zugleich für die n?chste Bestellung des Ackers als Düngungsmittel dienen. In Haufen l?sst man alsdann das Getreide

et zwar das Gegentheil, ich habe

ger?umiger als die übrigen war, geh?rte dem Mul el Duar (Dorfherr), der zu gleicher Zeit Aeltester der Familie und ihr Kaid war. Sein Zelt stand mit den übrigen im selben Kreise, manchmal lagern die Kaids in der Mitte oder auch abseits vom Duar. Nicht bei allen Triben herrscht überdies die Sitte, die Zelte kreisf?rmig aufzuschlagen; viele lieben es, in Einer Front die Zelte zu errichten oder auch die Behausungen den ?rtlichen Verh?ltnissen der Gegend anzupassen. Si-Embark hatte mir den ganzen Tag über gute Lehren gegeben, wie ich mich zu verhalten h?tte, und ich ersah daraus, dass es vor Allem darauf ankam, fortw?hrend Gott im Munde zu haben. Doch waren ma

den man selbst tr?gt; Girba, Schla

e. Auf diese Art, unscheinbar, ohne alle Mittel, aber ganz wie die dortige Bev?lkerung selbst lebt-auf diese Art reisend, durfte ich hoffen, genau die Sitten und Gebr?uche der Eingeborenen kennen zu lernen. Vor mir war keine Scheu, keine Zurückhaltung, Jeder gab sich, wie er war, ja, ich kann sagen, auf dem Lande beeiferte man sich, mich mit Allem, was mir neu und unbekannt war, bekannt zu machen. Freilich war ich auch geplagt dafür vom Morgen bis zum Abend. Ich hatte, um mich besser der zudringlichen Fragen, warum ich gekommen, weshalb ich übergetreten, warum i

iner Blutsauger stehen, in den Gebieten, welche eine unabh?ngige Herrschaft haben, besitzen die St?mme ebenso grosse, wenn nicht noch gr?ssere Zelte als die der Triben in Algerien. Man kann mit Recht von dem grossen Hause oder grossen Zelte auf den Wohlstand Einzelner, sowie auch ganzer Triben schliessen, und wie bei uns ursprünglich die Redensart:

en die trennende Barrikade. Bei Vornehmen pflegt aber aus Zeug eine Scheidewand gezogen zu sein. Ein kleines Füllen, welches an unserer Seite angebunden war, bekam mehrere Male Nachts Gesellschaft, Ziegen, Schafe, wahrscheinlich Besitz des Eigenthümers, kamen aus der Mitte des Duars ins Zelt, um einen kurzen Besuch zu machen, wobei sie ungenirt über uns wegkletterten. Glücklicherweise sind die Hunde des Zeltes, in das man einmal aufgenommen ist, nicht mehr zu fürchten, es ist, als ob

die frisch gemolkene Milch in einen Ziegenschlauch,

ohren nach jedem Stosse mit dem Kopfe nach vorw?rts, sie fallen auf die Knie, endlich r?umt der eine das Feld, w?hrend der andere laut schnuppernd zu seiner Heerde eilt. Das marokkanische Schaf ist nicht das fettschw?nzige. Die H?rner des Schafes sind spiralf?rmig gebogen, der Kopf ist vorn gew?lbt, die Wolle lang und fein, durch Veredlung dieses Schafes ist das spanische Merino entstanden. Für Veredlung der Race der Schafe wird natürlich in Marokko gar nichts gethan, im Gegentheil wundert man sich, dass sie bei so ungünstiger Behandlungsweise noch so ausgezeichnet gedeihen. Hems? sch?tzt die Zahl der Schafe auf vierzi

eren Schutz gegen die Sonne ein Turban gedreht. Si-Embark war freundlich genug, das Packet, mein ganzes Hab und Gut auf sein Maulthier zu nehmen, welches in zwei an beiden Seiten angebundenen K?rben, "Schuari" genannt, verschiedene Waaren seines Herrn trug. So wurde Tleta-Risane erreicht, Oertlichkeit, wo Dienstags ein Markt abgehalten wird; ungef?hr halbwegs zwischen Tanger und L'xor gelegen, zeichnet sich dieser Platz sonst durch nichts aus. Manchma

gte Si-Embark, er wolle einen Freund aus einem in der N?he lagernden Duar abholen, ich solle ihn erwarten, gemeinschaftlich wollten wir dann nach L'x

n, s?mmtlicher Sachen beraubt. Ich hatte vor, nach Tanger zurückzukehren, aber ich sch?mte mich, nach einer dreit?gigen Reise dort und noch dazu unter solchen Verh?ltnissen wieder zu erscheinen. Ich nahm noch einen tüch

t glauben, ich sei Moslim, und wenn ich auch nicht Alles verstand, was sie mir B?ses sagten, merkte ich doch so viel, dass sie keineswegs vom Eindringen eines Christen in ihre Stadt erbaut gewesen w?ren; als aber die Juden, welche spanisch verstanden, oder wie die Marokkaner sagen, "el adjmia" reden (adjmia wendet der Marokkaner auf jede f

der Zuflucht, wird Uesan von

n Aufforderung überhaupt Widerstand entgegensetzen k?nne. Die Juden redeten zu, mitzugehen, sie selbst würden für mich dolmetschen, ich solle nur keine Furcht haben, der Kaid sei ein guter Mann.-Angekommen im Dar el Maghasen, wie jedes Regierungsgeb?ude in Marokko genannt wird, einerlei, ob man das Palais des Sultans oder die Wohnung eines gew?hnlichen Kaid d

b ich verheirathet, etc. etc. Der mich begleitende Jude explicirte Alles. Darauf hielt der Kaid, ich muss ihm diese Gerechtigkeit widerfahren lassen, eine eindringliche Rede, nicht ins Innere zu gehen; als

natürlich als selbstverst?ndlich betrachtet, dass ich bei ihm wohne. Aber auch so noch erstreckte sich seine Freundlichkeit weiter, er befahl einem Maghaseni und dem Juden, mich nach dem genannten Funduk zu begleiten: ich solle dort auf seine Kosten wohnen, Nahrungsmittel wolle er schicken. Natürlich wird er dem Miethsmann des Funduks als Entsch?digung nicht

nur 5000 Einwohner an, Washington 8000, bei meiner zweiten Reise in Marokko taxirte ich die Stadt auf 30,000 Seelen, mich stützend auf die Anzahl der bewohnten H?user, die mir zu 2600 angegeben wurden. Früher muss die Stadt noch bedeutender gewesen sein, wie man aus den vielen Ruinen und leeren Djemmen schliessen kann. Eigenthümlich für Marokko ist, dass die meisten H?user nicht flach sind, sondern spitze, mit Ziegeln gedeckte D?cher haben. Wie wenig Ab?nderungen in den Gebr?uchen beim Volke in Marokko vor sich gehen, ersieht man daraus,

r Alten gelegen sei, welche Stadt freilich, als am Sebu

st kaum die Rede sein. Wie gut würde aber Alles hier gedeihen; versorgt doch das nahe Algerien unter nicht ganz so günstigen klimatischen Verh?ltnissen, wegen geringerer Feuchtigkeit des Bodens und der Luft, im Winter fast ganz Europa mit frischen Gemüsen der feinsten Art. Die uns unentbehrliche Kartoffel hat den Weg in das Innere des Landes noch nicht find

beln, Knoblauch, Kohl findet man fast überall, Sellerie und Petersilie ebenfalls. Was aber gerade bei L'xor besonders gut gedeiht, sind die Mel

," antwortete mir ein Anderer, "aber ohne Zweck auf- und abgehen thun nur die Thiere und ist hier nicht anst?ndig9." "Gott verfluche Deinen Vater," sagte ein Anderer zu mir, "wenn er Dir auch gute Lehren giebt, hat er doch kein Recht, Dich Christ zu nennen; Gott sei Dank, Du glaubst jetzt an einen einigen Gott und an dessen Liebling, Gott vertilge alle Christen und lasse sie ewig br

, dessen er sich bediente so, eigentlich

unde; abgesehen davon, dass am Boden hockend aus einer Schüssel gegessen wird, und Jeder mit halb oder gar nicht gewaschener Hand ins Essen f?hrt, haben alle Marokkaner die sehr unangenehme Angewohnheit, zwischen und gleich nach dem E

ngen auf die Berge los; obschon man den Weg recht gut in Einem Tage machen kann, n?chtigten wir doch abermals, da der anhaltende Regen die Wege in dem Lehmboden fast grundlos gemacht hatte. Die Gegend wurde uns als gef?hrl

ser Freigebigkeit wurden wir Mittags in einem Orte, Kaschuka genannt, bewirthet, angestaunt von der ganzen Bev?lkerung, welche wohl noch nie einen Deutschen gesehen hatte.

ache, werfen wir auf Bodengestalt, Klima und

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