Chapter 6 No.6

Word Count: 5695    |    Released on: 04/12/2017

n noch heute ein Terra incognita für uns ist, so ist von all den Staaten, welche an den Küsten liegen, namentlich an den Küsten des Mittelmeers, kein Land so wenig bekannt wie Marokko und v

en. Dieselbe Position finden wir auch auf Petermanns trefflichen Karten von Marokko61. Bis genauere Messungen an Ort und Stelle angestellt sind, k?nnen wir uns auch e

Mittheilungen

rrliche Berg, dessen ganze Nordseite von der Stadt an bis zum Gipfel zum Theil mit Oliven, zum Theil mit immergrünen Eichen und Wachholder b

so sieht man über die Rharbebenen hinweg die blauen Fluthen des atlantischen Oceans, w?hrend andererseits nach Norden und Osten der Blick eine vollkomm

der der Stadt Fes als der directeste Nachk?mmling des Propheten angesehen wird, so ist seine m?nnliche Nachfolge in erster Linie noch heute in demselben Ansehen. Aus d

gkeit directer Abkunft abgeht, ersetzt sie eben dadurch dass sie die regierende ist

me, wohin ich wolle u. dergl. unversch?mte Fragen mehr. Es ist vollkommen falsch, wenn man glaubt der Mohammedaner sei schweigsam, ernst und nicht neugierig; in Afrika habe ich überall das Gegentheil erfah

forderungen zum "Bezeugen" mehrere Male "es giebt nur Einen Gott und Mohammed ist sein Gesandter" geantwortet hatte, sagten sie

kunft mit diesem Manne, der in den Augen der meisten Marokkaner h?

ckes sah ich eine Menge Neugieriger herabgucken, vorne stand ein junger Mann in franz?sischer Capit?ns-Uniform mit dem Degen an der Seite, ein langes Fernrohr in der Hand. Jetzt rasch durch ein hohes gew?lbtes Steinthor in den Garten tretend, befanden wir uns bald vor der Hauptthür, welche direct auf eine

itel sidi oder mulei, was "mein Herr" bedeutet Tholba, d.h. Schriftgelehrte, Standespersonen, Beamte, haben

h selbst begnügte mich, seine dargebotene Hand (der Grossscherif sass auf einem Teppich in einer Ecke des Zimmers) zu ergrei

ene Lippen deuteten auf Negerblut, wie denn in der That seine Mutter aus Haussa stammte. Eine gerade Nase, ein feurig schwarzes Auge, im Ganzen ein l?ngliches Gesicht, so pr?sentirte sich der Mann, dem von fast der ganzen mohammedanischen Welt eine abg?ttische Verehrung gezollt wird. Seine Bekleidung bestand in ein

b der Erneuerer der religi?sen Gesellschaft der Thaib gewesen ist, in ganz Nord- Afrika die allergr?sste religi?se Genossenschaft. Seines

ndrinischen = Al

tanden zum Theil aus nahen Anverwandten, also ebenfalls Abk?mmlingen Mohammed's, dann aus Tholba, endlich aus vielen Fremden von vornehmer und geringer Herkunft. Ueberdies ging es ohne Unterlass aus und ein, da ging kein Mann oder keine Frau aus dem Gebirge vorbei (das Gartenhaus lag an einer sehr frequenten Strasse), ohne rasch heraufzuspringen, um den Grossscherif zu küssen und um einige M

Münze, besteht aus 6 flus, pl. von fls. Ein fls.

rossen Stücken Zucker, eine Theebüchse, und, ausser den sechs üblichen kleinen Theetassen, ein Glas, woraus Sidi seinen Thee nehmen sollte. Alles dieses wu

schon einige aromatische Kr?uter in Bereitschaft, als Minze, Wermuth und Luisa, die noch obendrein hineingeworfen wurden. Nach einiger Zeit wurde sodann für Sidi ein Glas gefüllt, nachdem jedoch vorher der Hadj Abd-Allah mehrere Male durch Kosten sich überzeugt, dass der Thee genug gezuckert sei. Sodann wurden die übrigen sechs Tassen gefüllt, und sie den G?sten von den beiden kleinen

und ich merkte, dass es ihn ?rgerte, dass einige ?ltere Schürfa mich fragten, wann, wo und wie ich zum Islam übergetreten, ob ich auch vollkom

ch, da er aber auf mich speciell gedeutet hatte, so blieb die ganze Versammlung im Zimmer und setzte sich wieder, w?hrend er und ich, beglei

en, Ali aber, aus Uesan gebürtig, war, wegen Diebstahls verfolgt, in die Sauya geflüchtet, und hatte sich dann, um der Strafe zu entgehen, mohammedanisirt. Beide trugen franz?sische Capit?ns-Uniform mit weiten Hosen und rothem Tarbu

Marokko den Namen Ssalami, d.h. Gl?ubiger, ein vom Christenthum Ueb

g der europ?ischen Dampfschiffe, dort kostbare Blumen aus Europa und Amerika, Gew?chse feinerer Art, wie sie im übrigen Marokko unbekannt sind, zwischen denen kü

auch wollen und müssen."-"Der Sultan und ich sind beide vom Volk abh?ngig, und dass ich mich christlich kleide, was doch die Türken jetzt auch thun, nimmt man gewaltig übel." Unter diesen Gespr?chen waren wir durch einen blühenden Rosengarten, wo Jasmin und die k?stlich duftende Verbena Luisa mit Heliotropen und Veilchen ihre Wohlgerüche der Luft spendeten, zu e

, war für Alle zum Abtrocknen bereit. Es bildeten sich Gruppen: Sidi ass aus einer Schüssel mit 5 oder 6 Schürfa, hier sass wieder eine Gruppe, dort eine andere, ich selbst wurde eingeladen, an der Schüssel der beiden Günstlinge Ali und Ibrahim, zu der ausserdem noch zwei Vettern von Sidi zugezogen waren, theilzunehmen.

derte der Grossscherif, "als ich auf der franz?sischen Fregatte nach Mekka reiste, ass ich mit einer Gabel." "Gott sei meinem Vater gn?dig," erwiederte jener, "unser Herr Mohammed hat mit der rechten Hand gegessen, Mohammad ist der Liebling Gottes, und der Segen Gottes ruht auf seinen Nachkommen."

e beiden Günstlinge Ali und Ibrahim hatten nicht minder sch?ne Pferde zur Verfügung, und nun ging's heimw?rts. Vor den Thoren des Gartens lauerten Haufen von Menschen, alte und junge, M?nner und Weiber, die sich bemühten

er der Emkadem67 Sidi's hatte sich meiner Hand bem?chtigt, als ob ich nicht allein gehen k?nnte, oder um ja ein von Sidi

adem, Verwalter

ganze Stadt (Uesan el dar demana heisst: Uesan das Haus der Zuflucht) ein geheiligtes Asyl ist, so ist doch speciell das Stadtquartier, welches Sidi bewohnt, heilig und unverletzlich. In diese

sst eigentlich Blumeng

jeden hatte man eine unvergleichliche Aussicht auf die gegenüberliegende Gebirgslandschaft. Sie dienten dazu, die zahlreichen Pilger aufzunehmen, eine einzelne Kubba enthielt manchmal hundert solcher frommer Leute, die monatelang auf mühevollste Art gereist waren, um Uesan und den Sohn des Propheten zu sehen: hier auf den Terrassen der Kubben, im Schatten der Arkaden einer Veranda ruhten sie aus

n Thon verschiedenfarbig glasirt, man benu

's angebunden stehen, führte dann aufs Hauptgeb?ude. Dies zeigt nach aussen die Thür, welche zu den Küchenr?umen führt, eine Schule, worin die S?hne Sidi's mit

okkanischer Ausd

?sst, besteht aus mehreren Abtheilungen. Zuerst kommen verschiedene Zimmer, zu denen man mittelst einer niedrigen Thür und einer Treppe hinangelangt und welche die Bibliothek Sidi's enthalten, dann folgen einige auf europ?ische Art eingerichtete. Ausser seinen beiden kleinen S?hnen, seinen Günstlingen, Ali und Ibrahim, und einigen Sklaven, die Nachts vor seiner Thür schlafen, hat der Grossscherif diese Zimmer von Niemand betreten lassen, für seine Frauen

man eine viereckige R?umlichkeit mit gew?l

euer ger?stet, hier werden Fische gebacken, dort liegen flache Brode aus: es ist dies die Garküchenstrasse, sie geht allm?lig in die Gasse der Oelh?ndler über, welche zugleich Butter und braune Schmierseife (diese wird in Marokko bereitet), eingemachte Oliven und Chlea

oder Kleinigkeiten zum Verkauf mitgebracht, andererseits wollen sie Uesaner Gegenst?nde erhandeln. Man kann sich denken, dass Alles was von Uesan kommt für besonders gut gilt, die Frau zu Hause will Brod vom "dar demana" haben, oder ein Stück Zeug

sten Punkten der Stadt, welche übrigens, wohin man sieht, über paradiesische Gegenden das Auge schweifen l?sst. Viele dieser Kaffeeh?u

den Marokkanern auf das Kraut Cannabis indica übertragen, welches

weifungen, die gr?bsten Verst?sse gegen Sitte und Religion, je Rom den Charakter einer heiligen Stadt genommen haben, ebensowenig leidet der Ruf Uesans darunter. Der Grossscherif selbst hat bei Lebzeiten seines Vaters der Flasche fleissig zugesprochen, und ob er nicht noch manchmal im Innersten seines Hauses, an der Seite seiner Günstlinge dem Bacchus opfert, wer wollte darauf mit Gewissheit Nein sagen? Oeffentlich freilich ist er j

en. Hier sieht man auch jene sch?nen in ganz Marokko bekannten Djelaba Uesania ausbieten, Ueberwürfe aus feinster weisser Wolle gewebt. Man durchschreitet die Ath

n Gallerien man Schiffe nennen kann, die architektonische Anordnung. Ausser Mulei Abd-Allah liegt der Hadj el Arbi, der Vater des jetzigen Grossscherifs, in der Moschee begraben. Ein kostbarer Sarkophag mit Tuch überhangen, birgt in einer Nebencapelle die irdischen Reste dieses grossen Heiligen.

ich entweder in das Grabgew?lbe eines Heiligen flüchten, oder zu den Füssen des Pferdes des Grossscherifs legen, so

pire de Maroc: l'un est Sidi Ali Ben-Hamet qui réside à Wazen (dies ist der Grossvater Sidi's und Wazen ist englische Schreibart für Uesan) etc. Ferner p. 270: J'ai déjà remarqué que ce don de sainteté était héréditaire dans

ten Sattler, dort sind Schmiede, hier wird gedrechselt, dort wird geschneidert; überall halten sie die verschiedenen Handwerke beisammen. Auch eine M?lha, d.h. ein Judenquartier

ird, sind allerdings keine Juden, Tuat aber liegt geographisch

sondern müssen dieselbe auf der Seite haben, sie dürfen keine gelbe oder rothe Pantoffeln, sondern nur schwarze und auch diese nur in ihren H?usern und in der M?lha tragen. Sie müssen, sobald sie einem Gl?ubigen begegnen, links ausweichen, endlich sind ihnen verschiedene Strassen, wie bei der Hauptmoschee oder bei den Grabst?tten der He

den, welche dieser eben einem K?ufer vorzeigt, und hat dieser selbst nicht die feste Absicht sie zu kaufen und wehrt sich gegen solche Eingriffe, so schreitet jener unbekümmert und laut lachend mit seinem Raube fort, trotz des Jammergeschreies, welches ihm von dem Beraubten nacht?nt, welcher aber dennoch seine Bude nicht verl

eographischen etc. Zust?nden, vo

herin, die mit Uesan zusammenh?ngend sind, hinzurechnet. Von diesen sind etwa 800 bis 1000 Juden. An m

lbst sind angewiesen, in wichtigen Sachen die Entscheidung Sidi's einzuholen. Wie einflussreich beim marokkanischen Gouvernement der Grossscherif von Uesan ist, geht allein schon daraus hervor, dass kein marokkanischer Kaiser anerkannt wird, wenn er vorher nicht gewissermassen die Weihe vom Grossscherif von Uesan erhalten hat. Als nach dem Tode des Sultans Mulei-Abd-er-Rahman-ben-Hischam verschiedene Bewerber um den Thron von Fes auftraten, und namentlich der ?lteste Sohn de

r Grossscherif nicht eine Filialsauya oder einen Emkadem h?tte. Die Emkadem sind angewiesen, in ihren Sprengeln j?hrlich Geld zu sammeln, das, wie der Peterspfennig nach Rom, in die Gasse Sidi's nach Uesan fliesst. In der ganzen Provinz Oran, in der Oase

or, Ortschaften

rkünden. Sidi beklagte sich bitter, dass die Franzosen in letzter Zeit den Schürfa von Uesan verboten hatten, in Algerien ihre Rundreisen zu machen. Es hat dies aber seinen guten Grund, zum Theil wollen damit die Franzosen verhüte

s erfreute ich mich der gr?ssten Zuneigun

den Leuten, die soeben ihr Geld, ihre Kostbarkeiten ihm geopfert hatten, mit ernstester Miene den Segen ertheilte, und dann, sobald sie den Rücken gekehrt hatten, sich über sie lustig machte, auch wohl sagte: "was für Thoren sind diese Leute, mir ihr

rfa wieder der directeste Nachkomme der von Gott am meisten Bevorzugte ist. In dieser Art und unter dieser Auffassung wird der Sohn Sidi's erzogen. Dieser, Namens Sidi-el-Arbi, entwickelte denn auch zu der Zeit schon ganz den Stolz und Eigendünkel, den eine solche Lehre hervorbringen muss. Dass trotzdem bei Sidi sowohl als auch, wie es den Anschein hatte, bei seinem ?ltesten Sohne, Sidi-el-Arbi, Herzensgüte und eine gew

hte, seine christliche Militairuniform abgelegt hatte, und dafür sich mit einer Djelaba wie die übrigen Schürfa kleidete. Er mochte, wohl recht haben; auf meine F

Dampffabriken ins Leben gerufen hat, wo man angefangen hat, den Christen heute mit den Gl?ubigen eine gleichberechtigte Stellung einzur?umen, so braucht man solche Fortschritte von Uesan nicht zu fürchten. Sollte es einem Europ?er heute gelingen, nach dieser

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