Download App
Reading History

Chapter 4 Die Religion

Word Count: 9574    |    Released on: 04/12/2017

dieselbe von seinem christlichen Standpunkte auf, ein falsches Urtheil voller Vorurtheile abgeben; eben so wenig genügt es, die Religion, über welche ein Urtheil abgegeben werden soll, zur eige

r L?nder durchforscht und in das Leben des Volkes der L?nder eindringen will, muss daher vor alle

xenprocesse ab, hat keine der semitischen Religionen so viele Menschenopfer gekostet, als die mohammedanische. Auch ihr ist ureigen, unter der Firma der N?chstenliebe, unter der Maske religi?ser Heuchelei jede Fre

er." Wir sehen hier ausdrücklich, dass, wie in den anderen beiden semitischen Religionen, die Einheit Gottes vor a

t, deren die Mohammedaner viele anerkennen, ein Prophet abe

s giebt nur einen Gott und ich bin sein Gesandter; die Stunden des Gebets innehalten, Almosen geben, den Monat Ramadhan beob

Luther33, so sehen wir in der mohammedanischen Kirche schon 755 ein Schisma. Es bildet sich nach der Verlegung des Kalifats von Damaskus nach Bagdad ein eigenes vollkommen unabh?ngiges westliches Kalifat, welches im Anfange in Cordova seinen Sitz hatte. Ausse

bei den Katholiken jetzt wieder herzustellen, darf, wenigstens was die ge

fat von Spanien und den Maghreb anerkannt hat, so glaubt er der Alleinherrscher aller Mohammedaner zu sein. Es versteht sich von selbst, dass eben so wenig wie Protestanten, Griechen und an

ein marokkanischer Herrscher des Sultans der Türkei Oberherrlichkeit anerkannt. Im Gegentheil, die jetzige Dynastie der Kaiser von Marokko, die sogenannte zweite Dynastie der Schürfa, proclamirt laut und feierlich, dass sie die allein rechtm?ssigen Herrsch

nnt keineswegs Nationen an. Für ihn giebt es nur Mohammedaner, oder wie er selbst in r?mischer Ueberhebung sagt, "Rechtgl?ubige Moslemin", J

die Kings (Bücher des Confucius) der Chinesen und andere als nicht vorhanden betrachtet, und in Marokko gar hat man die Vorstell

hammedanismus bekannt sind, führe ich hier an, dass man schon gleich nach dem Tode des Propheten einzusehen angefangen hatte, dass der Koran unm?glich allein allen religi?sen Anforderungen, allen Rechtsfragen entsprechen konnte. Im Anfange der mohammedanischen Religion begnüg

eine Abhandlung über die religi?sen Ceremonien, über die Grunds?tze, wonach der Moslim sein h?usliches Leben einzurichten hat, und sie sonderten die Scheria, d. h. das von Gott selbst gegebene unab?nderliche Gesetz, von dem, welches nach dem Will

halten. Neben Malek und haupts?chlich als bester Erkl?rer der Malekitischen Schriften gilt das Werk von Chalil ben Ischak ben Jacob, der 1422 starb, und aus einer Menge anderer Schriften über Malekitischen Ritus seine Werke zusammengesetz

amentlich in der Verrichtung bei den Ablutionen, in den Bewegungen beim Gebet, endlich hat Malek vor seinen geleh

hang mit den afrikanischen Glaubensgenossen blieb, so hatte doch jeder politische Zusammenhang, wie früher schon oft, seit 1492 g?nzlich zu existiren aufgeh?rt. Marokko selbst hatte auch freilich nicht die Grenzen, welche es jezt [jetzt] inne hat, seine Ausdehnung wechselte je nach der Macht der regierenden Sultane. Einzelne dehnten ihre Oberhoheit durch die Sahara bis Timbuctu und Senegambien hin aus, und Mascara und Tlem?en haben h?ufig genug di

ar keine Mühe, in das Wesen des Islam einzudringen, und was die Faki und die Tholba, d. h. die Doctoren und Schrifgelehrten [Schriftgelehrten], anbetr

allm?chtig ist und Alles erschaffen hat, so hat er doch auch den Teufel geschaffen; oder, der Teufel als gefallener Engel hat doch nur mit Wissen und Willen Gottes fallen k?nnen. Man würde in Gefahr sein, verbrannt zu werden, wenn man einem Faki sagte: Da Gott Alles geschaffen hat, so muss er doch auch das

s Namens, sondern Gottes selbst herbeigeführt. Die eigene Lehre Mohammed's tr?gt Schuld daran. W?hrend die jüdischen Lehrer vor allen Dingen darauf hielten, den Namen Gottes so wenig wie m?glich im Munde zu führen, "Du sollst den Namen des Herrn, Deines Gottes, nicht unnützlich führen; denn der Herr wird den nicht ungestraft lassen, der s

der religi?sen Genossenschaft der Mulei Thaib in Rhadames, der ich dort beiwohnte, behauptete, am selben Abend das Wort "Allah" 70,000 Mal ausgerufen zu haben. Wenn dies nun auch nicht genau dem Worte nach genommen werden muss, denn die Zahlen in gr?sseren Zusamme

-Gebet Freitags wie die t?glichen Gebete an Gott gerichtet sind, so wendet sich doch der Marokkaner, um

ch den Gesetzen aller Menschen sündhaft sind, um nicht noch mehr zu sagen, mit der Anrufung Gottes "Bi ism' Allah, im Namen Gottes" begonnen. Mit dieser Redensart steht der Marokkaner auf, ergreift seine Kleidungsstücke, falls er sich derselben ausnahmsweise Nachte entledigt h?tte, unternimmt Waschungen, betr

ter Gebieter des Weltalls ist, werden durch die Engel vermittelt. So beginnt die 35. Sure34: "Lob und Preis sei Gott, dem Sch?pfer des Himmels und der Erde, der die Engel zu seinen Boten macht, so da ausgestattet sind mit je zwei, drei und vier Paar Flügeln." Als vornehmster wird Gabriel betrachtet, d

Koran von Dr. Ull

hoben und "Allah rhinal Schitan, Gott verfluche den Teufel!" kann man t?glich h?ren. St?sst einer aus Versehen an, schneidet sich einer in den Finger, f?llt einer zur Erde, zerbricht aus Versehen ein Gef?ss, beschmutzt durch eigene Unvorsichtigkeit sein Gewand, so wird unab?nderlicherweise der Teufel verflucht. Als eigenthümlich beobac

en wir zu den Engeln: Fallet vor dem Adam nieder, und sie thaten

zwei Engeln befragt wird, die sie Munkir und Nakir nennen; und wenn er dann als ein echter Moslim zu ihrer Zufriedenheit antwortet, so ruhet der Leib ungest?rt bis zum Gerichtstage; wo nicht, so schlagen sie ihn mit eisernen Keulen an die Schl?fe, und er wird von giftigen Thieren gebissen und übel behandelt. Die Seelen der M?rtyrer verbleiben im Halse der grünen V?

von Marokko und Fes, Ton

Christus, die Lehre Mohammed's bekennend, erscheint aufs Neue. Nach dem Glauben der Mohammedaner haben sowohl Moses als auch Christus den wahren Islam gepredigt, nur wir Christen und die Juden haben unsere

eben rufen, und dann werden die Engel Gabriel, Michael und Israful zuerst erweckt (an anderen Koranstellen l?sst Mohammed sie nicht sterben, wie überhaupt die gr?ssten Widersprüche herrschen). Letzterer sammelt die Seelen in seiner Trom

?sen, so ist der Eingang in das Paradies gesichert. Ein Mohammedaner, der einem andern Unrecht gethan hat, muss übrigens einen Theil seiner guten Thaten demselben abgeben, hat er gar keine, so übernimmt er dafür des Anderen Sünden. Obschon die

Bedingung macht, nach so und zo [so] langer Zeit das verdoppelte oder verdreifachte Capital zurückzubekommen. Nur so konnte ich mir selbst sp?ter am Tsadsee vom Mohammedaner Mohammed Sfaxi 200 Maria- Theresia-Thaler verschaffen; es war Bedingung, 400 zurückzuerstatten; Zeit war hierbei nicht angegeben, aber man verlangte Zahlung auf Sicht in Tripolis, und da die Karavane gleich darauf abging nach dieser Stadt und etwa neun

e zu passiren, die so fein wie ein Haar und so schneidig wie ein Messer ist; die frommen Se

Diese Mauer wird zugleich als neutrales Gebiet betrachtet und dient als Aufenthalt für S

schmückt sich nach seiner Art die Versprechungen, die ihm Mohammed im Koran davon gemacht hat, noch mehr aus. So wird er dort immer seine Haschischpfeife haben, und der Haschisch wird ihn nicht schlaftrunken machen; er wird nicht schwarz?ugige Huris als Dienerinnen haben, sondern bl

edaner, die auf Fürbitte des Herrn Mohammed nach einigen tausend Jahren Eintritt ins Paradies bekommen k?nnen. Es ist sodann ein Aufenthalt für die Christen, für die Juden, für Sab?er, Magier, Ungl?ubige überhaupt vorhanden. In das unterste Stockwerk werden die Heuchler kommen, d.h. Solche, die ?usserlich eine Religion, vornehmlich die mohammedanische, bekannten, aber innerlich nicht daran glaubten. Die Qualen der H?lle werden eben so erfinderisch besc

Haut, Feuerschuhe bekleiden die Füsse; ebenso heisses Wasser (22. Cap.). "Es soll auf ihre K?pfe gegossen werden, wodurch sich ihre

le Anspruch macht, ins Paradies zu kommen, so will ich lieber nach dem Orte kommen, der den Christen angewiesen wird." Da mein Beschützer zu lachen anfing, lachten Alle pflichtschuldigst über die Abfertigung, die der Thaleb erhalten hatte, mit.

sündlos auf Erden lebten. Nach der Meinung der Marokkaner giebt es 104 heilige Schriften37, von denen auf Adam 10, auf Seth 50, auf Edris oder Enoch 30, auf Abraham 10, auf Moses 1, auf David 1, auf Jesus 1 und auf Mohammed 1 kommen. Bis auf die vier letzten sind alle anderen verloren gegangen, und bis auf das letzte, den Koran, die drei noch übrig gebliebenen gef?lscht. Damit der Koran nicht gef?lscht werde, darf er nur geschrieben und in arabischer Sprache verbreitet werden. Ein gedruckter Koran ist daher in Marokko schlecht angesehen; gl

Jackson, Account

weiter, dass die Juden Jesum nicht kreuzigten, sondern eine andere Person unterschoben. Die Auferstehung und die H?llenfahrt werden also vollkommen von den Mohammedan

ie ganze Ablution batal, d.h. umsonst, und es kann nicht gebetet werden. Würde man z.B. um den Mund auszuspülen, dies mit der linken statt mit der vorgeschriebenen rechten Hand thun, so taugt die ganze Ablution nichts. Jeder K?rpertheil kommt nach vorgeschriebener Ordnung an die Reihe, und je nachdem wird die rechte oder linke Hand zum Abwaschen benutzt. Die grosse Abwaschung unterscheidet sich von der kleinen dadurch, dass man bei jener den ganzen K?rper einer Reinigung unterzieht, bei dieser indess nur die Theile des K?rpers abw?scht, welche man, ohne sich der Kleidungsstücke zu entledigen, einer W?sche unterziehen kann. Bei der Waschung mit Sand reibt man sich natürlich nicht buchst?

l bedeutet jede beliebige Abwaschung, aber keine religi?se; wenigstens habe ich in Marokko dies Wort

stimmt vorgeschriebenen Ceremonien verknüpfte Handlung. Es kann daher bei den Marokkanern nach christlicher Auffassung von keinem eigentlichen Gebet die Rede sein, sondern nur von Gebetsübungen, von Gebetsceremonien; und so muss man es wohl für alle Mohammedaner auffassen, indem die dabei vorkommenden Ce

em?chtigt. Der gew?hnlichste Marokkaner versteht es, sich beim Beten derart den Schein der Andacht, der Heiligkeit zu geben, er weiss seiner Stimme derart einen n?selnden Ton, einen feierlichen Klang beizulegen, er wendet derart seine Augen gen Himmel und scheint überhaupt so sehr seinen ganzen K?rper dem nichtigen, irdischen Dasein zu entrücken, dass man glauben sollte, er zerfl?sse vor Heiligkeit. Und doch ist er nichts weniger als fromm; die Worte, die er an Allah richtet, versteht er kaum, falls er nicht sehr gebildet ist. Das koranische Arabisch unterscheidet sich vom Neuarabischen und namentlich vom Magrhebinischen eben so sehr, wie das Lateinische von den neueren romanischen Sprachen. Man h?lt in Marokko darauf, beim Beten gesehen zu werden, man h?lt in Marokko auch darauf, recht laut die vorgeschriebenen Worte auszusprechen, damit man ja, fall

f ist bestimmt vorgeschrieben und beginnt nach Osten, um durch Süden, Westen und Norden wieder gen Osten beendigt zu werden. Die Worte lauten: "Gott ist der Gr?sste, Gott ist der Gr?sste, ich bezeuge, es giebt nur Einen Gott, ich beze

erden die Worte "das Gebet ist bes

rschiedene Rikats und Gruss40 und wird fo

ey el Abassi, Voyage en

eide H?nde erhoben bis zur H?he d

des Gerichts. Dir wollen wir dienen, und zu Dir wollen wir flehen, auf dass Du uns führest den rechten Weg, den Weg derer, die Deiner Gnade sich freuen, und nicht den Weg derer, über we

rt man mit beiden H?nden, mit der Stirn und Nasenspitze die Erde und ruft: "Gott ist der Gr?sste!" Fünfte Position: Man setzt sich auf die zurückliegenden Waden, legt die H?nde auf die Schenkel und ruft: "Gott ist

ass Mohammed sein Diener und Gesandter ist!" Hat das Gebet nur zwei Rikats, so fügt man noch hinzu, indem man in derselben Stellung bleibt und dabei immer den rechten Zeigefinger kreisf?rmig bewegt: "Und ich bezeuge, Er war es, der Mohammed zu Sich rief, und ich bezeuge die Existenz des Paradieses, die der H?lle, die des Sirat (Brücke), die der Wage und die des ewigen Glückes, welches denen gew?

erst links, dann rechts, erhebt etwas die Finger beider auf

ter drei Rikats. Recht fromme Leute, namentlich solche, die sich gern beten sehen und h?ren lassen,

er dieselbe verl?sst, wird der der Moschee zugeh?rende übrigens werthlose Stock in eine Ecke gestellt. Die Fakihs und Tholba (Schriftgelehrten) der Marokkaner unterscheiden sich keineswegs in der Kleidung von ihren übrigen Glaubensgenossen. Da überhaupt Jeder, der lesen und schreiben kann, Thaleb, Jeder, der den Koran lesen und interpretiren kann, Fakih, d.h. Doctor ist, so halten die Tholba und Fakih, die sich speciell mit der Bedienung der Moscheen befassen, es nicht für nothwendig, sich durch beso

al offen gen Himmel, als ob er etwas empfangen wollte; auf dieselbe Art wird auch der Segen erfleht. Selbst ein Scherif, d. h. ein Abk?mmling Mohammed's, erflehet den Segen für sich oder für die Menge d

ie Fasten fuhren uns vor die Thore seines Pal

traft. Sobald der Neumond von zwei des Lesens und Schreibens kundigen Leuten in einem Orte gesehen worden, ist für den Ort der Ramadhan angegangen. Da nun manchmal der Himmel an einigen Stellen bew?lkt ist, so treten dort die Fasten einen Tag sp?ter e

das Riechen an eine Blume, das Erg?tzen des Auges an einer sch?nen Landschaft und das Anh?ren von Musik für Sünde zu erkl?ren. In diesem Monat erhielt Mohammed den Koran vom Himmel, und zwar am 27. des Monats. Diese Nacht wird daher besonders gefeiert. Es giebt Einzelne, die sich derart kasteien, dass sie Tag und Nacht in der Djemma bleiben, sich Nachts nur etwas Brot und

des Ramadhan sich geistiger Getr?nke zu enthalten; Opiumesser, Haschisch- und Tabacksraucher k?nnen, übrigens ohne dass man Anstoss daran nimmt, ihren Leidenschaften fr?hnen. Nachts dürfen auch Hochzeiten im Ramadhan gefeiert werden, obsch

ie s?ugen, Kinder unter 13 Jahren, alte Leute, Kranke und Reisende. Ebenfalls ausgenommen sind die Wahnsinnigen. Kranke und Reisende sind verpflichtet, die Fasten nachzuholen, was aber in der Regel unterbleibt. Früher

in jedem Capitel ist die Rede davon) zeigen, wie grosses Gewicht Mohammed auf die Mildth?tigkeit legte, und wenn der unparteiische Mensch auch Vieles in der Lehre Mohammed's findet, was gegen die allgemein von civilisirten V?lkern angenommenen Sitten verst?sst, so muss man ihm dies hingegen hoch anrechnen. Norm ist in Marokko, den zehnten Theil aller der Güter den Armen abzugeben, welche von L?ndereien hervorgebracht, oder aus Waaren erl?st sind, die man über ein Jahr im Besitz hat. Viehheerden geh?ren ebenfalls hierher. Dieser Zehnte wird vom Sultan von Marokko eingefordert. Die Armen bekommen nichts davon, wenn nicht dahin zu rechnen ist, dass der Sultan den Schürf

Man kann übrigens für Geld einen Andern für sich pilgern lassen; so lassen die Sultane von Marokko stets für sich einen andern Mann nach Mekka wallfahrten. Stirbt ein reicher Mann, ehe er Mekka gesehen, so miethen die Nachkommen bisweilen einen Mann,

rschaft ist aber sehr verdienstvoll und verschafft directen Eintritt ins Paradies), zurückzulegen. Jetzt fahren die meisten Marokkaner mit Dampfschiffen nach Djedda, und allm?lig gew?hnt man sich daran, eine solche Wallfahrt mit Dampf für eben so heilig und verdienstvoll zu

Wandel zu beschr?nken. So sehen wir namentlich, dass Freitags, welcher Tag bei dem Mohammedaner dem Sabath der Juden, dem Sonntage der Christen entspricht, Niemand daran denkt, irgend wie seine Arbeit einzustellen, seinen Verkaufsladen zu schliessen,

Chotbagebet zweimal hinter einander vers?umt, muss der Djemma, zu

genannt, am 12. des genannten Monats. Dies Fest dauert sieben Tage, aber nur der erste Tag wird durch einen besondern Got

hritt lang, hat in der Mitte einen steinernen Mimbr, d. h. eine Treppe, die für den Fakih, der die Predigt h?lt, bestimmt ist. Darf man Ali Bey Glauben schenken, so wohnte er einem solchen Gottesdienste bei, wo zu gleicher Zeit 250,000 Menschen sich vor Gott zur Erde beugten; es war dies in Fes zur Zeit der Regierung des Sultans Sliman. Ich wohnte in Uesan einem solchen religi?sen Feste zweimal bei; der Grosssche

hen Familien aber opfert jedes m?nnliche Mitglied ein Thier. Der ganz arme Mann holt sich sein Viertel bei dem Reichen, kurz, an dem Tage ist Niemand ohne Fleischkost in Marokko. H?st meint, dass an jenem Tage in Fes 40,000, in Maraksch 20,000 Schafe geschlachtet werden, und nach der Zahl zu urtheilen, die in Uesan geopfert wurden (Sidi-el-Hadj Abd-es-Ssalam z. B. liess von einem seiner Duar 500 Schafe zum Opfern bloss für seinen Haushalt nach Uesan kommen), m

ilige Stadt ist, nichts merken; im Gegentheil, bei Tage besch?ftigten sich die Doctoren und Schriftgelehrten damit, Almosen zu empfangen in Gestalt von Geld, Thee, Zucker, Lebensmitteln aller Art und leckeren Gerichten, welche die and?chtigen Frauen aus der Stadt heraussandten. Inzwischen wurde enorm gegessen, und wenn Abends profane Blicke der Bauern aus der Umgegend nicht zu befürchten waren, gab man sich fle

vier orthodoxen Secten huldigende fünfte Partei) im Gebirge sind kaum erw?hnenswerth. Aber in dieser malekitischen Sekte haben sich nun wieder

ditionelle Gebete verrichten, gewisse Fasten halten, mancher Speise insbesondere sich enthalten. Sie unterscheiden sich aber am deutlichsten von christlich-religi?sen Genossenschaften dadurch, dass jedes Mitglied einer solchen

erif in Uesan. Diese Brüderschaft war ?usserst schwach, die Mitglieder waren alle gelehrt und (dem Anscheine nach) sittenreine Leute. Leo, Bd. I, S. 251, Ausgabe von Loosbach, spricht aber

nur, dass alle übrigen religi?sen Genossenschaften als alleinigen Zweck haben, sich die Menschen zu unterwerfen und dieselben auszubeuten. Indem sie vorgeben, dass wer ihrem Orden beitrete, d. h. die und die Ceremonie mitmache, dies oder jenes Gebet ausserdem verrichte, an die Fürbitte dieses oder jenes Heiligen besonders glaube, den oder jenen Festtag extra halte und, worauf es besonders ankommt, freiwillige oder bestimmte Gaben der Sauya oder dem Oberhaupte darbiete, suchen sie sich mehr oder minder der Herrschaft über die Geldbeutel und damit über die Leute selbst zu bem?chtigen. Aeusserlich unterscheiden sich die Genossen einer religi?sen Innung von denen einer an

hat eine Sauya ein ganz anderes Aussehen als ein Kloster. Wichtigkeit haben Sauya besonders, wenn sie Centralstelle eines religi?sen Ordens sind, wenn sie todte oder lebendige Heilige haben, wenn

sie die Leichtgl?ubigkeit ihrer Mitmenschen t?uschen. Ihren Namen haben sie vom Propheten Jesus angenommen, den sie auch als geistiges, unsichtbares Oberhaupt anerkennen, und sie behaupten auch, ihre Wunderkraft von ihm ererbt zu haben. Sie fussen dabei auf d

Kohlen hinunterschlucken, wie sie unter Anrufung von "Gott und Jesus" ihren K?rper wund schlagen, dass er blutrünstig wird (?hnlich wie die Flagellanten der Christen etc.), und ausserdem nicht nur gegen ihren eigenen K?rper Verbrechen begehen, sondern oft ?ffentlich und ungestraft gegen die Sittlichkeit mit anderen Menschen und Thieren sich versündigen, dass derg

e Marokko, wo der Sultan Papst, der Papst Sultan ist, besorgt es das ganze Volk, welches nie Heilige genug haben kann. Die mohammedanische Religion hat nun den Vortheil, dass Menschen schon bei Lebzeiten heilig gehalten oder gesprochen werden, und da jeder Mohammedaner heirathet, so ist die Erblichkeit in das Heiligsein gekommen, d. h. die Nachkommen eines solchen Heiligen werden auch als heili

cht, und so giebt es denn, namentlich unter den Berberst?mmen Marokko's, verschiedene, welche nie die Beschneidung bei sich eingeführt haben. Trotzdem zweifelt Niemand an dem Islam dieser St?mme. Ueberdies wird die Circumcision

eiligkeit und den Ruin der Nation und des Landes zur Folge gehabt. So hat auch in der jüdischen, der ersten semitischen Religion, die Unfehlbarkeit der Bundeslade, des Hohenpriesters, Jerusalems, d. h. das starre, eiserne Festhalten eines überlebten Grundsatzes Scheinheiligkeit, Aberglauben, Heuchelei, Selbstübersch?tzung und dann den Ruin de

Download App
icon APP STORE
icon GOOGLE PLAY